Palermo – Mafia oder Macho
Beauties, heute nehme ich Euch mit nach Palermo, Italiens fünft größte Stadt. Wer die Stadt Palermo bereist, und wirklich erleben will, muss sich darüber im Klaren sein auf was er sich einlässt. Die sizilianische /parlermitesische Lebenskultur packt einen vom ersten Moment des Eintreffens und will einen nicht mehr loslassen. Palermo ist eine Stadt die sich seit einigen Jahren in völligem Umbruch befindet.
Die Parlermiteser kehren in Ihre Stadt zurück und drehen den anonymen Vorstädten den Rücken zu. Selbst die „Reichen“ finden in Ihre Palazzis in der Altstadt zurück. Auch die weltberühmte Oper (Teatro Massimo) ist seit einigen Jahren wieder geöffnet.
Möglich gemacht hat dies u.a. ein neuer Bürgermeister, der z.B. die EU Gelder die zur Restaurierung der Oper wieder dahin hat fließen lassen wo sie wirklich hingehören, nämlich in die Restauration.
Seit Jahren versucht man also die Werte zu erhalten und darüber hinaus wiederherzustellen. Wer aber jetzt meint, sämtliche Kulturschätze Palermos in besten Zustand besichtigen zu können, der muss leider enttäuscht werden. Die Mühlen der Bürokratie mahlen sehr langsam, sehr sehr langsam auf Sizilien! So aber auch die Preise. Bestellt man einen Espresso guckt man verdutzt auf die Rechnung. Palermo ist nicht Cannes oder Venedig. Wie bekannt ist, ist die Sizilianische Küche ein Traum und hat ganz Europa beeinflusst, nicht zuletzt weil Averna seinen Ursprung, gegründet 1868 von Salvatore Averna, auf Sizilien hat. Auch sind die unzähligen Weinbars ein kulinarischer und Design Genuss. Italienische Lebensfreude und das Dolce Vita Pur!
Man solle einen gewissen morbiden Charm alter Gebäude und deren Fassaden mögen. Nein einen deutschen Häuslebauer Wettbewerb würden viele Palazzi nicht gewinnen. Es gibt in Palermo immer noch dunklere Staßen als in so manchen Bahnhofsviertel.
Die Sehenswürdigkeiten und die einzigartige historische Bedeutung Palermos ist präsent wie eh und je und das Shoppen stellt viele Städte in den Schatten, geschweige denn die Freundlichkeit der Sizilianer. Man braucht nur die Via Maqueda in die eine oder andere Richtung zu laufen und man findet alles was das Herz begehrt. Im Unteren Teil, die einfacheren Geschäfte im Oberen, kann man beim feinsten Herren Ausstatter der Stadt Giovanni Alongim, Via Ruggero Settino 46, den Loro Piana Cashmir Jogging Anzug kaufen und bekommt einen exzellenten Prosecco aus dem Hause Ferrari serviert. Weiter geht es vorbei an der Oper bis hin zu Tods oder Falconeri.
Ballarò Street Market – auf dem Markt Palermos treffen Orient und Okzident aufeinander. Gourmetköche kaufen hier die Basis für eine der spannendsten Küchen Europas. Genuss mit Geschrei hat Tradition in Palermo, vor allem in dem eher an einen arabischen Souq erinnernden Mercato Ballaró im Albergheria-Viertel. In einer herben Mischung aus sizilianischem Volkslied und arabischen Muezzinrufen preisen hier Händler ihre Waren an. Abbanniata wird diese „Werbemaßnahme“ genannt und eh man sich versieht werden einem Köstlichkeiten zum probieren gereicht. Wenn Chaos eine kulinarische Ursprung hätte, dann wäre sie hier in den engen Gassen des alten arabischen und jüdischen Viertels zuhause. In der ohrenbetäubenden Geräuschkulisse gehen die Augen über angesichts der Berge von Trocken- und Hülsenfrüchten, unzähliger Sorten Linsen und Reis, Rosinen, Sultaninen und Zitronat neben getrocknetem Stockfisch und Fischrogen. Und durch die engen Marktgassen, knattern die Siziliaer mir ihren Vespas von einem Stand zum nächsten, als wäre der Geschwindigkeitsrekord der Vorwoche zu unterbieten.
In Palermo, gibt es wirklich an jeder Ecke Sehenswürdigkeiten, die einen magisch anziehen, natürlich das Weltkulturerbe, die Kathedralen von Cefalù und Monreale, die überaus imposante Barockkirche Santa Catarina, San Catalado oder die Piazza Pretoria mit dem Fontana della Vergogna.
„Ein reicher Italiener gab einem Bildhauer den Auftrag, diesen Brunnen für seinen Privatbereich zu bauen, doch bevor der Bildhauer fertig wurde verstarb der Auftraggeber. So verkaufte der Bildhauer diesen Brunnen an die Stadt Palermo, wo er aus mehr als 600 Einzelteilen auf dem Platz Pretoria aufgebaut wurde. An so viel Nacktheit nicht gewöhnt erbosten sich die benachbarten Nonnen und nannten den Platz „Platz der Schande“. Bei einer Nacht und Nebel Aktion schlugen die Nonnen allen Figuren die Nasen ab, da sie sich an andere Körperteile nicht ran wagten,…“
Der „Geheimtipp“ ist das Sicilò TuttiCrudi. Die wohl feinste und köstlichste Trattoria- nein es ist keine Trattoria, sondern feinste Sizilianische Küche, die sich bis nach Asien rumgesprochen hat. Auf Facebook als Eisdiele beschrieben 🙄 Ja, es gibt auch Eis 🙂 Seafood auf Eis. Unbedingt Tisch reservieren!
Palermo hat mein Herz im Sturm erobert und ein paar Tage sind zu wenig für diese Stadt zwischen Orient und Europa und die unzähligen Buchten zu entdecken. Ich komme wieder. Ciao Palermo!
xoxo